Wie ich denke und vorgehe:

1.   Was ist wirklich wichtig?

Es geht immer um das Verhältnis Wissen-Können-Wollen-Glauben.
 
Was ändert sich wirklich?
Was ist diesmal wirklich anders?
Das kann man erst dann beurteilen, wenn man nachdenkt bevor man vordenkt.
 
Denn kluge und sinnvolle Zukunftsforschung ist immer nur umgekehrte Historie. Eine wahrhafte Geschichte der Zukunft erzählen. Geschichte ist wie Zukunft immer «äquivok und unerschöpflich» (Raymond Aron).
 
Wenn es einen Realitätssinn gibt, gibt es auch einen Möglichkeitssinn (Robert Musil). Diese Spannung ist entscheidend und kraftspendend. Das Neue entsteht immer aus dieser Spannung.

Jede Zukunftsinterpretation ist auch Gegenwartsinterpretation. Letztendlich ist nicht nur entscheidend, was wir alles wissen oder können, sondern woran wir glauben und was wir wirklich gestalten wollen.

Menschen sind «Glaubenwoller» (William James). Unsere Motive beeinflussen unser Wissen und unser Handeln.

Menschen haben nur ein schwach entwickeltes Vorstellungsvermögen. Man klammert sich an das Bekannte, schon Erlebte, extrapoliert in die Zukunft und verkauft Optimierung des Optimierten als Innovation. Das gibt schlechte Zukunft. Wie können wir lernen, die Dinge anders zu sehen? Mehr als nur Vergangenes in endlosen Schleifen weiter durchkäuen?


2.   Was kann Technologie?

Was sich wirklich ändert, ist nicht der Mensch, sondern der Einfluss der immer mächtiger werdenden Technologie, die der Mensch erschafft, und die danach ihrerseits den Menschen erschafft (Marshall McLuhan, David Bowie, Lionel Tiger). Und das verstehen wir alle noch zu wenig.

Die entscheidenden Fragen in unserer superkomplexen Welt sind philosophischer und technologischer Natur. Was macht Technologie? Was der Mensch? Macht uns K.I. wirklich intelligenter oder doch nur künstlicher? Eigenes Denken einfach an K.I. outsourcen? Unsere Vorstellungen von Technologie stammen aus der industriellen Welt: Metaphern von Maschinen. Unser Körper eine chemische Fabrik.
Aber: Ist Biologie die neue Technologie? 

3.   Menschen und praktisches Leben

Ohne gute Fragen am Anfang keine guten Antworten und nur eine lausige Praxis, die mehr Verwirrung stiftet.

Was für ein Praktiker Sie sind, hängt davon ab, was für ein Mensch sie sind (Beispiele):

«Das Tier, das sich selbst vervollkommnen kann» (Kant)

«Ein Tier, das schwindelt; und ausser dem Menschen gibt es kein Tier, das schwindelt» (Edgar Allen Poe)

«Ein Wesen, das sich an alles gewöhnt» (Dostojewski)

«Das Wesen, das vor sich selbst Angst hat» (Elias Canetti)

«Ein trostsuchendes Wesen» (Georg Simmel)

4.   Umsetzung

Mit Freude, Lust und Humor fällt erfolgreiches Tun leichter. Also mit sinnvoller, proaktiver Gestaltungskraft statt nur mit antinegativem Reagieren. Sinn ist stets nur der Unsinn, den man lässt (Odo Marquard).

«Die Vernunft ist die Magd der Emotionen» (David Hume). Vieles wichtige ahnen wir schon. Wie können wir das Bauchgefühl, das oft – nicht immer – recht hat, zum Sprechen bringen? Also das, was wir sehen, spüren, auch in Worte kleiden, verbalisieren oder in Bilder verdichten, die erhellend sind?

Fakten, Zahlen, Evidenzen sind unerlässlich, aber hängen immer auch von Interpretation, Kontext und persönlichen Haltungen ab. Kluge Einsichten gibt es nur über Kopf, Hand und Herz
 
Das schönste Lob, das ich für meine Beiträge erhalte lautet: Was Sie uns sagen, habe ich schon dumpf geahnt. Aber es hat uns das noch nie jemand so klar und auf den Punkt gebracht gesagt. Moderner Hebammendienst. Ich helfe Ihnen gerne, Ihr Kind auf die Welt zu bringen.